In einer hochbrisanten Kreisklassenpartie siegte der
neue Spitzenreiter aus Etting nach einer sehr starken Vorstellung in
der 2. Halbzeit am Ende zwar glücklich, aber nicht unverdient mit
3:2. Die Hepberger waren zu Beginn die stärkere Elf. Mit
ansehnlichen technischen Spiel stürzten sie die Gastgeber in einige
Verlegenheiten. Als Deniz Tasgün in der 17. Minute seinen
Gegenspieler austanzte verwandelte Fatih Taspinar die Hereingabe
unhaltbar zum 0:1. Und es kam noch besser für die zu diesem
Zeitpunkt dominierenden Gäste. Fatih Taspinar setzte sich mit einem
energischen Antritt durch und sein Schuß aus rund 18 Metern schlug
unhaltbar zum 0:2 ein. Ettings-Trainerfuchs Sabahattin Koc reagierte
prombt und stellte seine Abwehr um. Dadurch wurden die Wirkungskreise
der bis dahin kaum zu stoppenden Tasgün und Taspinar merklich
eingeengt. Mit zunehmender Spieldauer verlagerte sich das Spiel in
die Hepberger Hälfte. Die Ettinger kamen zu mehreren gefährlichen
Standardsituationen, die jedoch zunächst nichts einbrachten. Die
Konterangriffe der Gäste wurde mehrfach durch kuriose Abseitspfiffe
der mit dem Spieltempo sichtlich überforderten Schiedsrichterin
Elisabeth Bauer unterbunden, die fast nur in Höhe der Mittellinie
amtierte. Die Hepberger kamen auch nach der Pause mit der sehr
offensiv orientierten Aufstellung aufs Feld. Bereits in der 47.
Minute gelang den Ettingern der Anschlußtreffer. Nachdem die Gäste
den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachten, setzte sich Christian
Schlemm durch und bediente den mitgelaufenen Peter Haselwanger, der
den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken musste.
Etting war nun sichtlich motiviert und der Angriffsdruck erhöhte
sich. Zur vorentscheidenden Situation kam es in der 54. Minute. Die
Hepberger warteten nach einem Foulspiel an der Außenlinie vergeblich
auf den Pfiff der Schiedsrichterin. Dadurch konnte der stärkste
Akteur auf dem Platz, Ettings Mannschaftskapitän Peter Haselwanger,
der auch noch mit einigen schauspielerischen Einlagen die
überforderte Schiedsrichterin austrickste, zu einem Sturmlauf
ansetzen, der erst durch ein Foulspiel von Hepbergs Libero Nihat
Arslan knapp vor der Strafraumgrenze gebremst werden konnte. Trotz
wütender Proteste der Gäste entschied die von den stürmischen
Anfeuerungen des einheimischen Anhang sichtlich beeindruckte
Schiedsrichterin auf Strafstoß. Dieser wurde von Christian Schlemm
unhaltbar zum umjubelten Ausgleich verwandelt. Die Ettinger setzten
nun noch stärker die Hepberger unter Druck, die offensichtlich dem
hohen Tempo der ersten Halbzeit Tribut zahlen mussten. In der 61.
Minute war es wiederum der herausragende Peter Haselwanger der einen
Freistoß mit einem unhaltbaren Kopfball zum 3:2 verwandelte. Die
Hepberger brachten nun mit ihrem noch mit einem Trainingsrückstand
versehenen Torjäger Erkan Atak einen weiteren Stürmer ins Spiel,
der für einige gefährliche Situationen sorgte. Doch die in der 2.
Hälfte im Stile einer Spitzenmannschaft auftrumpfenden Ettinger
verteidigten sehr geschickt ihren Vorsprung. In der letzten 15.
Minuten übertrug sich die von den Zuschauern aufgebaute Hektik auch
auf die Akteure und es kam zu minutenlangen Spielunterbrechungen.
Nach der 3-minütigen Nachspielzeit konnten die Ettinger über den
mühevoll erkämpften 3:2 Sieg jubeln, der auch ein Ausdruck der
Fitness und hohen Moral des neuen Spitzenreiters war.
Ettings Trainer Sabahattin Koc zeigte sich nach dem Spielende erfreut über den Sieg. Die Hepberger waren in der ersten Halbzeit das beste Team das ich in dieser Saison gesehen habe. Sie besitzen für diese Klasse die besten Einzelspieler und sie haben sich auch ausgezeichnet bewegt. Nach der Pause sind wir aber immer stärker geworden und haben das Spiel im Stile einer Spitzenmannschaft noch zu unseren Gunsten gedreht. Am Ende wurden sehr viele Emotionen von außen in das Spiel hineingetragen. Die Hepberger hätten auch ein Unentschieden verdient gehabt, doch offensichtlich reichten ihre Kräfte nicht aus, meinte er zusammenfassend.
Bei den Hepbergern gewann man erneut die Kenntnis, dass die Elf nicht die notwendige Fitness besitzt um das vorhandene spielerische Niveau über die gesamte Spielzeit zu halten. Wir haben viel zu früh das gesamte Mittelfeld den Ettingern überlassen und nicht mehr konzentriert genug gespielt, fasste Hepbergs Coach Frank Krüger die Ereignisse zusammen.
Aus Sicht des Hepberger Anhangs hatte die Elf nach der Pause nicht die Kraft um den stürmischen Angriffen der Ettinger standzuhalten. Die Schiedsrichterin, die aus Hepberger Sicht eine indiskutable Leistung bot, trug mit zur entstehenden Hektik bei und verstand es nicht, die provozierten Foulspiele von den tatsächlichen Foulspielen zu unterscheiden. Nachdem bereits vor der Pause erkennbar wurde, dass die Defensive unter Druck kommt, hatte man allerdings eine frühzeitige Umstellung auf eine verstärkte Hintermannschaft erhofft. Ein erfreuliches Debüt gab Ismail Bas. Bei Dominik Ferstl, der den ortsabwesenden Jonas Schuderer vertrat, war die fehlende Spielpraxis unverkennbar. Weshalb die Mittelfeldakteure jedoch ziemlich frühzeitig konditionell abbauten, blieb allerdings ein Rätsel.
Aufstellung: Krüger, Kury, Ferstl, Nihat, Ugur,
Kühner, Bas (ab 62. Atak), Soutschka,
Tasgün, Taspinar, Hörmann (ab 62. Osmanovic)